Showdown: Kunststoffpalette vs. Holzpalette

Die zwei beliebtesten Ladungsträger treten gegeneinander an

Paletten werden als Ladungsträger weltweit am häufigsten eingesetzt, um unterschiedlichste Produkte sicher zu lagern und zu transportieren. Vor allem zwei Ausführungen sorgen immer wieder für Diskussionsstoff:

Die Kunststoffpalette und die Holzpalette.

Welche ist die Bessere?

Wir wollen diese Frage ein für alle Mal klären und lassen die beiden Paletten deshalb gemeinsam in den Ring steigen und in 10 Runden entscheiden, welche Palette mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt. Ring frei!


Inhalt:

  1. Der komplette Showdown der zwei Giganten
  2. Gegenüberstellung - Auf einen Blick

Runde 1: Preiskampf

Preiskampf Kunststoffpalette gewinnt

Der Kampf um den günstigeren Verkaufspreis ist unerbittlich. Er schien bisher immer sehr schnell entschieden gewesen zu sein. Doch in diesem Kampf erweist sich nun die Holzpalette als überraschender Verlierer.

Der Preis für die Herstellung einer Palette aus Holz war geringer, als der für die Herstellung einer Kunststoffpalette. Doch der Mangel an Holz lässt die Preise bei den Holzpaletten stark steigen. Dazu kommt auch, dass Kunststoffpaletten nun auch in neuwertiger Qualität angeboten werden können und somit eine preisgünstige Variante bieten.

Diesen Punkt muss die Holzpalette zukünftig an die Kunststoffpalette abtreten.

Runde 2: Kampf für den Umweltschutz

Umweltschutz Kunststoffpalette gewinnt

Umweltfreundliche Verpackungs- und Versandlösungen sind heute wichtiger als je zuvor. Der klare Favorit ist in dieser Runde zunächst die Holzpalette. Sie ist wiederverwendbar und besteht aus einem nachwachsenden Rohstoff. Zudem kommt noch der Vorteil des Tauschverfahrens bei Europaletten, was ebenfalls für die Holzpalette spricht.

Die Kunststoffpalette ist ein Erdölprodukt. Dieser Rohstoff ist nicht nachhaltig. Doch die Kunststoffpalette schlägt sich wacker: Auch sie ist mehrwegfähig. Auch ist der CO2-Fußabdruck der Kunststoffpalette um 50% geringer als der, der Holzpalette bzw. Europalette.

Dadurch, dass es sich hier jedoch nicht um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, muss sich der Kunststoff-Ladungsträger in dieser Runde also geschlagen geben und der Punkt geht an die Holz-Variante.

Runde 3: Lagerplatz-Kampf

Nestbarkeit Kunststoffpaletten

In kleinen Schritten holt nun die Kunststoffpalette durch den geringen Lagerplatzbedarf und die dadurch geringen Lagerkosten wieder auf.

Im Gegensatz zu klassischen Holzpaletten können die meisten Kunststoffpaletten ineinander gestapelt werden, was bei Lagerung und Leertransport jede Menge Platz und Geld einspart.

Man nennt diese Eigenschaft auch „Nestbarkeit“. Für Hochregallager benötigen die Kunststoffpaletten Kufen, was auch die Kunststoffpaletten nicht mehr nestbar macht. Dennoch verhilft diese Eigenschaft der Kunststoffpalette zum knappen Sieg in Runde 3!

Runde 4: Gewichtskampf

Gewichtskampf Kunststoffpalette gewinnt

Umso leichter die Palette, umso einfacher ist das Handling. Außerdem hält ein geringes Eigengewicht der Palette auch die Transportkosten niedrig.

In den meisten Fällen sind Kunststoffpaletten leichter als vergleichbare Holzpaletten. Auf jeden Fall sind sie „gewichtsneutral“. Das bedeutet, dass Kunststoff im Gegensatz zu Holz kein Wasser aufnehmen und dadurch schwerer werden kann.

Nasse, gebrauchte Holzpaletten können im Vergleich zu neuen und trockenen ganze 5 bis 10 kg schwerer sein.

Ergebnis: Runde 4 gewinnt die leichte Kunststoffpalette.

Runde 5: Belastbarkeit

Belastbarkeit Kunststoffpalette gewinnt

Das Eigengewicht spielt eine große Rolle, wenn es um den Transport und das Versenden von Waren geht. Aber auch die Belastbarkeit der beiden Gegner ist entscheidend für den Sieg.

Die statische Traglast der Kunststoffpaletten ist um einiges höher, als die der Holzpaletten. So trägt eine Kunststoffpalette im Maß 1200 x 800 (Europalettenmaß) standardmäßig bis 2.800 kg, während die Holzpalette im gleichen Maß nur etwa 1.000 bis 2.000 kg tragen kann.

Hier ist der große Unterschied ausschlaggebend für den erneuten Sieg der Kunststoffpalette.

Runde 6: Überlebenskampf

Überlebenskampf Kunststoffpalette gewinnt

Für die Kunststoffpalette und die bereits angeschlagene Holzpalette geht es nun in Runde 6 darum, auf welche Palette Sie setzen sollten, wenn Sie möglichst lange etwas davon haben wollen. Kunststoffpaletten haben im Durchschnitt eine bis zu 10 Mal längere Lebensdauer als Holzpaletten. Man geht von 23 - 26 Umläufen der Palette aus, während die Holzpalette nur auf etwas 10 - 13 Umläufe kommt. Feuchtigkeit, Korrosion oder Chemikalien können der Kunststoffpalette meist nur wenig anhaben.

Aber: Holzpaletten können im Gegensatz zur Kunststoff-Ausführung problemlos repariert werden, was die Lebensdauer wieder erhöht. Dennoch - in Runde 6 geht die Holzpalette mehrmals zu Boden, gibt aber schließlich als Erstes auf. Der Punkt geht erneut an die Kunststoffpalette.

Runde 7: Kampf gegen die Keime - weltweit

Hygienepalette

Ein hygienischer Warentransport ist mittlerweile in vielen Branchen Pflicht. Stellt sich die Frage: Mit welcher Palette?

Um für den weltweiten Transport zugelassen zu werden, müssen Holzpaletten zunächst bestimmten Prüfungen und Behandlungen unterzogen werden. Beide erfüllen diese Anforderungen. Dadurch wird gewährleistet, dass über den Ladungsträger keine Krankheiten und Schädlinge in die Länder eingeschleppt werden. Kunststoff ist gegen Schädlingsbefall sozusagen immun. Durch die glatte, geschlossene Oberfläche haben Keime und Bakterien keine Chance. Anders beim Holz, das sehr wohl von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden kann. Die Kunststoffpalette gewinnt auch in Runde 7.

Runde 8: Wartungskampf

Wartung

Wacker kämpfen die beiden Gegner noch gegeneinander. Auch wenn sich bereits eine Tendenz zum Gewinner erkennen lässt, die Holzpalette gibt nicht auf. Aber auch im Wartungskampf zieht die Holzpalette wieder den Kürzeren.

Holzpaletten müssen aufgrund ihres exakten Aufbaus immer wieder gewartet werden. Hierbei wird geprüft, ob noch alle Nägel sitzen, keine Bretter gesplittert oder gebrochen sind und die Palette noch dem Stand hält, was versprochen wurde. Im Gegenteil dazu gibt es diese Wartung bei Kunststoffpaletten nicht. Zudem kommt, dass die Kunststoffpaletten einfach und ohne spezielles Fachpersonal repariert werden können. Auch dieser Punkt geht an die Kunststoffpalette.

Runde 9: Sicherheitskampf

Sicherheitskampf

Bei der Sicherheit stellt sich ganz klar ein Sieger heraus. Auch hier kann die Kunststoffpalette im Gegensatz zur Holzpalette punkten. Nicht nur, dass die Kunststoffpalette ergonomisch durch das geringe Gewicht für die gesundheitliche Sicherheit besser ist, auch das Material bringt nicht so viele Verletzungsgefahren mit sich. Schimmel, Nässe, Splitter und rostige Nägel sind hier ein Fremdwort.

Das sieht beim Holz ganz anders aus. Ob die Nägel, abstehende Splitter oder kaputte Bretter und Klötze, hier verbergen sich einige Gefahren.

Klar entschieden: Kunststoffpalette erhält diesen Punkt!

Runde 10: Kampf um das Publikum

Europaletten

Die letzte Runde. Es steht bereits 8:1 für die Kunststoffpalette. Die Holzpalette hat eigentlich bereits verloren, aber sie kämpft weiter. Weil das Publikum – in diesem Fall die Verpackungsbranche – hinter ihr steht.

Rund 101 Millionen Flachpaletten: So viele der Ladungsträger aus Holz wurden allein in Deutschland 2020 hergestellt. Weltweit sind aktuell schätzungsweise 500 Millionen Europaletten im Umlauf.

Und weil die Meinung des Publikums, der Verpackungsbranche, die tagtäglich mit den Paletten arbeiten wichtiger ist, als so mancher Preis- oder Gewichtskampf, gewinnt in Runde 10 die Holzpalette. Und für diesen wichtigen Sieg gibt es gleich 2 Punkte.

Endstand

Damit endet unser Showdown der Paletten mit einem klaren Sieger. 8:3 für die Kunststoffpalette! Sowohl Kunststoff- als auch Holzpaletten haben Vor- und Nachteile, dennoch ist der Kampf klar für die Kunststoffpalette entschieden.

Welche Palette letztendlich Sie mit ihren Argumenten und Eigenschaften überzeugt und welche zu Ihren individuellen Bedürfnissen, Ihrer Überzeugung und Ihren Waren am besten passt, können wir mit unserem Showdown nur untermauern, aber nicht für Sie entscheiden.

In unserer Gegenüberstellung der beiden Gegnern sehen Sie noch einmal auf einen Blick, wer in der jeweiligen Kategorie das Rennen macht:

Kunststoffpalette Holzpalette
Preis Preiswerte neuwertige Kunststoffpaletten verfügbar Durch Holzmangel steigende Preise
Umweltschutz Aus Erdöl: Kein nachwachsender Rohstoff Aus Holz: Nachwachsender, nachhaltiger Rohstoff
Lagerplatz Nestbarkeit verringert Lagerplatz enorm Nicht nestbar
Gewicht Leichter und ergonomischer Schwereres Material (Witterung & Feuchtigkeit können Gewicht zusätzlich erhöhen)
Belastbarkeit Statische Belastungen standardmäßig bis 2.800 kg möglich (stabilere Ausführungen sogar noch mehr)
Bis ca. 2.000 kg statisch belastbar (neue Palette)
Lebensdauer Bis zu 10x länger als Holzpaletten Durch äußere Einflüsse geringere Lebenszeit als Kunststoff
Hygiene Extra Hygienepaletten für Pharmazie oder Medizin Branche Geringe Hygiene und schnellerer Befall von Schädlingen oder Krankheiten möglich
Wartung Keine Wartung für Nutzung einzuhalten Extra Wartung und Reparatur beim Spezialisten
Sicherheit Glatte und stabile Oberfläche mit wenig Verletzungsgefahr Erhöhte Gefahr durch Holzsplitter oder herausstehende Nägel
Beliebtheit Weniger Verwendung Vorreiter und im Tauschsystem verbreitet

Betrachten Sie sich unsere beiden Rivalen die Kunststoffpalette und die Holzpalette gerne noch einmal genauer und entscheiden Sie dann auf welche Sie Ihr Preisgeld setzen.

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